Was waren die ersten Schritte? Wie haben wir uns vorbereitet? Worauf haben wir geachtet? Aus welchen Fehlern konnten wir etwas lernen? Profitiere hier von unseren Erfahrungen und entdecke die Entwicklung unserer Arche in chronologischer Abfolge (In dem Fall: Von unten nach oben lesen...). Wenn wir als reine Hobby-Gärteler das können, dann kannst du das auch!
Mitte Januar war der Waldgarten unter einer schweren Eis- und Schneedecke begraben. Bei einigen Bäumen brachen Äste ab. Eine Mirabelle ist ganz umgeknickt.
Doch schon 10 Tage später konnten wir 20 verschiedene essbare Pflanzen ausmachen und vom frischen Grün profitieren.
Anfangs Jahr floss unsere Energie in den Online-Kongress "Hat Gott uns verlassen?". Es geht um die aktuelle Bedrängnis in der Welt, die nächsten Krisen und wie wir diese mit Zuversicht und Gottvertrauen meistern können. Gerne kannst du dort Rolf's Beitrag mit dem Thema "Leben aus Gottes Schöpfung" kostenlos ansehen.
Vieles ist liegen geblieben und wir haben uns lange überlegt, die offizielle Eröffnung am 6. April zu verschieben. Uns ist es peinlich, wenn es nicht ordentlich ist. So fehlen zum Beispiel noch die Beschriftungen der Pflanzen; Ein paar Gehwege sind nicht fertig; Fürs Ausholzen und Verräumen der heruntergefallenen Äste nach dem Föhnsturm blieb noch keine Zeit und, und, und... Doch durch den Kongress ist uns nochmals bewusst geworden, wie die Zeit drängt. Wie wichtig es ist, sich jetzt auf die nächsten Krisen vorzubereiten. So liessen wir das Datum stehen.
Doch wenn wir sehen, was in diesem Frühling wieder alles spriesst, blüht und duftet, was wir zum Teil gar nicht erwartet haben, bereitet sich eine enorme Freude und Dankbarkeit aus.
Wir zählen mittlerweile über 400 essbare Pflanzen!
Gott ist grossartig!
Nachfolgend nur eine sehr kleine Auswahl.
Wir sind am Erstellen eines Waldgarten-Führers, in dem alle klassifizierten Pflanzen bebildert, benannt und deren Anwendung kurz beschrieben ist. 150 sind bereits erfasst. Wir wollen dieses Werk bis Ende Jahr zur Verfügung stellen können.
Fortsetzung folgt...
Wir haben uns im letzten Winter mit essbaren Blumen beschäftigt. Diese sollen den Waldgarten bunter machen. Ein paar Knollen konnten wir schon vergraben. In der Schweiz besonders schwierig zu finden war die winterharte byzanthinische Gladiole.
Schweren Herzens mussten wir die auf Frühling 2023 geplante Eröffnung um ein Jahr verschieben. Durch die "Zwangsauszeit" sind wir eine Saison in Verzug. Auch das geplante Biotop für die Wasserpflanzen ist im Mai immer noch nicht fertig.
Heli-Einsatz im Waldgarten
Viele Eschen auf unserem Areal sind krank. Zusammen mit dem Gemeindeförster haben wir uns entschieden, alle fällen zu lassen. Um die bestehende Anlage nicht zu beeinträchtigen, werden die Bäume mit dem Helikopter ausgeflogen.
Zum Aufforsten des Waldteils setzen wir wieder auf Nutzpflanzen. Diese können wir kostengünstig über den Staatsforstbetrieb des Kantons Bern beziehen. Allerdings ist die ideale Pflanzzeit für die Nacktwurzler erst im Herbst.
Weiter steht an: Anlegen von Treppen, Wegen und Handläufen, damit der Waldgarten auch für Besucher besser begehbar wird. Ersetzen der Pflanzen, welche das letzte Jahr nicht überlebt haben und vieles mehr. Irene und Rolf sind immer noch stark eingeschränkt. Daher sind wir auf fremde Hilfe angewiesen und die unkalkulierten Kosten steigen rapide an.
Wir überlegen uns, die Liegenschaft in eine Stiftung zu integrieren, um auch Spenden empfangen zu können. Haben wir doch jetzt schon über 40'000 Franken aus privatem Vermögen in den Waldgarten investiert, was steuerlich nicht geltend gemacht werden kann.
Die Idee eines autarken Tinyhauses beerdigen wir vorerst und geben uns mit dem zufrieden, was ist. Unser Wohnzimmer haben wir zu einem provisorischen Behandlungsraum umfunktionieren - in der Hoffnung, dass wir bald wieder reduziert aktiv werden können. Dadurch stehen uns aber nur noch ein 15-17 grädiges Schlafzimmer und ein 19 grädiges Büro zur Verfügung. Es ist nicht mehr wohnlich. Aber was tut man nicht alles, um ein sinnvollen Auftrag zu erfüllen.
Dabei wird uns das erste Mal so richtig bewusst, dass wir den "fertigen" Waldgarten wohl nicht mehr erleben werden. Es ist ein Generationenprojekt, das sich über Jahrzehnte erstreckt. Doch wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel.
Im Juni geht es mit dem Bauen endlich weiter. Der Hang wird mit mehreren Tockensteinmauern abgesichtert. Dazu werden rund 30 Tonnen Steine benötigt. Nicht einfach, bei einem schier unzugänglichen Gelände. Aber wir schaffen das.
Danach folgt die Terrassierung und der Aushub für das Biotop. Das Projekt wird wieder teurer als ursprünglich berechnet. Als Ersatz für Rolf haben wir jemanden stundenweise angestellt.
Wir verzichten vorerst auf die Renovation und Instandstellung der alten Terrasse.
Letzter Frühlingstag: 29 Grad, seit 4 Wochen kein Regen. Gewitter in den umliegenden Gemeinden wie Meiringen und Interlaken, aber nicht in Brienz. Wir haben Steppe. Gut fürs Bauen, schlecht für die Entwicklung des Waldgartens. Wir haben mit dem Giessen zu spät begonnen und damit gingen ein paar wertvolle Pflanzen von uns.
Gerade die jüngeren unserer grünen Freunde brauchen noch viel Zuwendung. Wir haben den Waldgarten nun in fünf Bewässerungszonen aufgeteilt, wo die Pflanzen in einer Rotation täglich 2 Stunden gegossen werden. So bekommen sie alle 5 Tage etwas zu trinken. Eine meditative Arbeit.
Ende Sommer ist das Bitop fertiggestellt und die ersten essbaren Pflanzen, wie zum Bespiel die Bachbunge oder der Brunnenkresse haben sich eingelebt. Die Terrasse steht - mit Zelt. Endlich können wir unseren Wohnraum wieder für uns nutzen, indem wir Behandlungen und Beratungen im Zelt anbieten. Zur Unterstützung der Temperaturregulierung setzen wir auf eine mobile Klimaanlage.
Das passt über den Sommer. Doch bei Temperaturen von 10 Grad und weniger mussten wir eine andere Lösung finden. Wir bekamen die Gelegenheit, ein unbenutztes Zimmer bei unserem Hausarzt zu nutzen. Vielen Dank!
Das Zelt konnte nun für die Kurse 2024 vorbereitet werden.
Die Grossprojekte sind beendet und auf den Herbst hin kehrt etwas Ruhe ein. Endlich können wir die eingerichteten Plätzchen auch geniessen. Sei es der Sitzplatz zwischen den Buchen, die Bank unter der Kiefer oder die Schaukel in den neu ausschlagenden Ulmen. In diesem Jahr hatten wir kaum Steinobst, dafür etwas mehr Kernobst. Wir vertiefen uns in die Welt der grünen Wildsmoothies und fangen an, unsere Zusammenstellung zu dokumentieren.
Nach Rolfs Bandscheibenvorfall mussten wir feststellen, dass wir den Unterhalten nicht mehr alleine bewältigen können. So gehen wir auf die Suche nach einem Gärtner, bzw. einer Gärtnerin, der/die unser Projekt als mit einem kleinen Fixpensum unterstützen möchte. In der Zwischenzeit haben wir zumindest für den Winterschnitt der Bäume eine Gartenbaufirma beauftragt.
Wir haben zu einem symbolischen Betrag alte Ziegel in der Nähe unserer Praxis ersteigert und mit über 30 Autofahren jeweils auf unser Gelände transportiert. Wir nutzten sie zum Stabilisieren am Hang und als weiteren Unterschlupf für Kleinlebewesen. Dann haben wir auch die letzten Hochbeete aufgelöst und den Abschluss mit Ziegeln verbaut. Das geht schnell, einfach und lässt sich in jede Form bringen.
Wir wollten um die frischgepflanzten Neuankömmlinge Biostroh mulchen. Doch haben wir keine Strohballen gefunden, die wir bis zu uns hätten transportieren können. Also wichen wir auf Rindenmulch aus. Das war allerdings nicht ideal. Schon nach einem Monat gingen die kleineren Pflanzen im Gras unter. Wir haben dann Biomulchpapier besorgt. Dies ist auch besser wasserdurchlässig als die Kartons.
Im kleinen Waldstück etwas anzusetzen war schier unmöglich. Ausser Steinen und Wurzwerk gibt es kaum nahrhaften Boden. So haben wir kleine Terrassen erschaffen und mit nährstoffreicher Erde aus dem verkleinerten Kaninchengehege aufgefüllt. Bis auf den Waldmeister gedeihen die Pflanzen prächtig.
Unser Grundstück ist einfach zu gross, um es alleine zu bewirtschaften. Wir liessen es abparzellieren und haben einen neuen, netten Nachbarn gefunden, der einen Drittel übernahm. Mit dem Geld konnten wir endlich unsere Pflanzenwunschliste umsetzen. Doch unsere Ungeduld ist nicht immer hilfreich. Wir haben innerhalb von einem Monat fast 200 Pflanzen eingesetzt. Sehnenscheidenentzündung lässt grüssen. Eine Pause war angesagt.
Die Erholung war umsowichtiger, da das nächste Grossprojekt anstand: Energieautarkie. Das alte Asbestdach muss erneuert werden. Wir können auch hier gebrauchte Ziegel aus einem Abbruch nutzen und wollen gleichzeitig Solarzellen mit einer Speichereinheit monteren (lassen). Die Kosten können mit viel Eigenleistung reduziert werden. Thuja und Eukalyptus müssen weichen, um ein Optimum an Sonneneinstrahlung zu erhalten. Die Konstruktion ist zwar vorbereitet, doch die Lieferung der Solarzellen lässt auf sich warten. Es zeigte sich, das Ameisen rund einen Quadratmeter Isolation rund um den Kamin "zerfressen" haben, so dass wir auf dieser Dachseite eine neue Isolation anbringen mussten.
Überschattet wurde das Projekt mit einem herben Rückschlag: Rolf verpasst die Leiter und knallt rückwarts auf den Betonboden. Zehn gebrochene Rippen, fünf abgesplitterte Querfortsätze der Lendenwirbel und ein angestochener Lungenflügel. Der Sommer war gelaufen. Gerade in einer Zeit der grossen Hitze entfällt das Giessen. Und viele kleine Pflanzen, die im ersten Jahr noch Hilfe gebraucht hätten, werden von der Quecke erstickt. Vieles müssen wir später neu angehen. Doch wir geben nicht auf. Der nächste Frühling kommt bestimmt. Wir nutzen die Zeit zur Besinnlichkeit und überlegen uns, was uns das sagen will. Womit müssen wir brechen? Veränderungen stehen an.
Es gibt aber auch Grund zur Freude: Die Geburt der Welpen ist gelungen und die vier kleinen Russkiy Toys entwickeln sich prächtig.
Und eine neue Erkenntnis: Das frische Gras der Quecke können wir entsaften und die Flüssigkeit im Eiswürfelfach einfrieren. Damit lassen sich die Smoothies mit wertvollem Chlorophyll aufpeppen - ein cooler Wintervorrat. Als Blackout-Variante gäbe es dann noch das rohköstlich getrocknete und gemahlene Gras als Pulverzusatz. Und die Wurzeln wurden früher zu Brot verarbeitet, wie wir aus einem über hundert Jahre alten Werk erfahren durften.
Chronische Belastungen blockieren Rolfs Rekonvaleszenz und auch Irene fällt in eine schwere Erschöpfung. Durch umfangreiche Untersuchungen entdecken wir einen erhöhten Arsengehalt in der Praxis. Hinzu kommt das Shedding durch eine mit mRNA-gespritze Patientin (sie hatte uns das verschwiegen und kam am Tag nach der Injektion in die Praxis). Wir hatten noch zwei Jahre später erhöhte Antikörper auf Spike-Proteine. Schweren Herzens lösen wir die Praxis Ende November auf, um selbst wieder auf die Beine zu kommen. Die technischen Geräte lagern wir ein, die Bücher stiften wir dem Antiquariat des Arbeiterhilfswerks und das Inventar der Brockenstube Brienz, welche uns beim Räumen hilft. Das Global Diagnostics verkaufen wir günstig an eine christliche Glaubensgemeinschaft in Paraguay.
Noch vor Jahresende konnten die Solarzellen montiert werden und wir sind mehrheitlich energieautark. Bloss von November bis Januar reicht die eigene Energieversorgung bei längeren Schlechtwetterlagen nicht aus. Durch eine Notschaltung sind wir aber auch bei einem Blackout in der Lage, den Strombedarf auf ein Minimun zu reduzieren und selbst bei Schlechtwetter über eine Woche genug Reserve zu haben.
Im April haben wir den Auftrag für das Versetzen des Hüherhaues, Eingraben eines 3000-Liter-Regenwassertanks, Erstellen eine Biotops (für die essbaren Wasserpflanzen) sowie erstellen eines Fundamentes für eine Terrasse in Auftrag gegeben. Leider konnte der Baumeister erst im Herbst starten, so dass die Arbeiten im November wegen dem Wintereinbruch schon wieder unterbrochen werden mussten. Alle sind verägert: Wir, weil wir uns auf die Fortsetzung im März vertrösten liessen und der Baumeister, weil wir wegen unserer Einschränkungen bei den Arbeiten nicht wie geplant mithelfen konnten.
Wir freuen uns auf die Winterruhe.
Neuplatzierung von Hühnerhaus und Innenhof
Wir hatten uns drei Kaninchen angeschafft, damit sie uns einen Teil des unwegsamen Hanges, der nur unter Gefahr gemäht werden konnte, "sauber" halten. Es war süss mit anzusehen, wie sie sich in der freien Laufbahn vermehrt haben - und die "Notreserve" an Fleisch gleich dazu. Doch es ging nicht allzu lange, da hatten wir über 50 Tiere. Der Platz wäre nicht das Problem. Aber sie büchsen immer wir aus und vergnügen sich am frisch Gepflanzten. Zudem vergriffen sie sich durch die Höhlengrabungen von bis zu 2 Metern auch an den Wurzeln der gepflanzten Bäumchen. Die Tiere, für die wir kein neues Zuhause finden konnten, wurden von einen Metzger zu Ragout "verarbeitet". Das Experiment zeigte uns aber auch, dass das, was die putzigen Tierchen verfressen in keinem Verhältnis dazu steht, was sie dann als Fleisch liefern.
Beim Pflanzen von Bäumchen fällt es uns schwer, den nötigen Abstand einzuhalten, den sie später als ausgewachsene Bäume brauchen. So viel leerer Raum... Damit das schnellwachsende Gras den Neuankömmlingen nicht alle Nährstoffe wegnimmt, haben wir dieses mit Kartonagen "gemulcht".
Ein paar der Bäumchen haben die Tendenz abzusterben und aus dem Wurzelstock neue Treibe zu machen, die dann schnell zu stattlichen Bäumen werden. Bei veredelten Sorten haben wir dann nicht immer das, was wir gepflanzt haben. So wuchs aus dem abgeschnittenen Aprikosenbaum ein Mirabellenbaum.
Das Birnenbäumchen wollte nicht recht gedeihen. Wir haben es aus der Zone der Wasserader entfernt und umgesetzt. Jetzt schenkt es uns die ersten zwei Birnen. Immerhin...
Wir lösen uns von dem Gedanken des Gemüsebaus und fangen an, uns den Wildpflanzen zu widmen. Eigentlich befinden sich auf jedem Grundstück bereits eine gewisse Anzahl essbarer Wildpflanzen sowie auch Heilpflanzen. Nur ist uns das oft nicht bewusst. Jahrelang haben wir Giersch, Gänsedistel und Wiesenbärenklau als Unkraut ausgerissen, in der Hoffnung es unter Kontrolle zu bringen. Ohne Erfolg - zum Glück! Jetzt sind wir dankbar dafür, da sie täglich ein Bestandteil unserer Salate und Gemüseteller sind.
Wir begannen, die bereits bestehenden essbaren Wildpflanzen zu kategorisieren. Dann erstellten wir eine Wunschliste, mit Pflanzen, die wir noch gerne in unserer Nähe hätten. Wir schauten als erstes in den Biogärtnereien, was verfügbar ist. Wenn wir da keinen Erfolg hatten, dann wichen wir auf andere (Versand-)Gärtnereien aus.
Folgende Bücher helfen uns bei der Auswahl und dem Aufbau des Waldgartens. Wir finden darin die Grundlagen, die Planung und worauf zu achten ist. Es ist zu empfehlen, diese vor der Bepflanzung bereits zu studieren. Nicht erst mitten drin, so wie wir. Denn dann hätten wir auch daran gedacht, die Bewässerung genauer ins Auge zu fassen.
Wir haben durch einen Geopathologen erfahren, dass die Sanierung und Isolation des 2-Zimmer-Häuschens nicht optimal ist. So wurde unter dem Parket zur Bodenisolation aluminiumbeschichtetes Styropor verwendet. Zum Reflektieren der Wärme durch die Bodenheizung zwar ideal, doch verändert dies das lebenswichtige Erdmagnetfeld. Anstelle einer Sanierung haben wir uns dazu entschlossen, einen Schlafkubus aufzustellen. Naja, ein Kubus durfte es aufgrund der Überbauungsordnung nicht werden, Satteldach ist verpflichtend.
Da ein Betonfundament wieder viel Metall benötigt und kostenintensiv ist, haben wir uns für den Bau auf Stelzen entschieden. Für das Gebäude setzten wir auf 20 cm Vollholz (Mondholz) und eine Isolation mittels 10 cm Kork. Der wasserabseisende Kork hätte eine Verschalung erübrigt. Doch auch das ging bei der Bauverwaltung nicht durch, obschon es optisch besser zum Altbau gepasst hätte. Das diffusionsoffene Schlafen wie in einem Baum ist war optimal, doch von der Verarbeitung her ist der brüchige Kork nicht ideal gewesen.
Da der Platz durch eine Wasserader gestreift wird, haben wir zwischen Holz und Kork noch eine spezielle Korkmatte integriert, welche die Belastung minimieren soll.
Im Verlaufe des Winters hat sich dann gezeigt, dass das diffusionsoffene Konzept auch nicht wirklich hält, was es verspricht. Obschon der Raum ausschliesslich zum Schlafen benutzt wurde, erreichte er eine Luftfeuchtigkeit von 80-90 Prozent. Wir entdeckten erst beim Frühlingsputz, dass die Matratzen und die Holzrahmen fast vollständig mit Schimmel überzogen waren. So musste das gesamte Bett ersetzt und vorübergehend ein Luftentfeuchter installiert werden.
Vollholz-Kabine musste mit Heli aufgestellt werden
Mit kleinem Schuppen für das Tierfutter
Wohin mit den Erträgen, wenn man keinen Keller hat? Es muss ein Erdkeller her!
Eigentlich wollten wir alles in Handarbeit machen. Doch wir stiessen rasch auf Fels, und mussten auf Maschinen umsteigen. Was mit Handarbeit einen Monat dauerte, erledigten sie in drei Tagen. Wir zogen ein Belüftungsrohr rund um den Erdkeller, damit die Aussenluft im Sommer abkühlen kann. Trotzdem steigen die Temperaturen im Hochsommer auf bis zu 19 Grad. Viel zu viel für einen Keller. Der Aufwand den Keller noch tiefer in Erde zu graben hätte sich gelohnt!
Wir haben nun rund einen halben Meter mehr Erde aufgeschüttet. Auf der Südseite wächst jetzt ein Bambus, der zur Beschattung dienen soll. Als nächstses planen wir eine solarbetriebene Lüftung mittels einer 12-Volt-Batterie. Durch eine Zeitschaltuhr sollen die kühleren Temperaturen in den frühen Morgenstunden für die Luftzirkulation genutzt werden. Damit wollen wir auch die hohe Luftfeuchtigkeit besser in den Griff bekommen.
Wir terrassieren den Hang ein weiteres Stück und können von den ersten Erträgen profitieren.
Befestigung mit Gabionen
Erste Erträge - mit den lila Blüten der wilden Malve
Hochbeete sogar per Satellit erkennbar
Wir bauen in den Hang hinein vier klassische Hochbeete aus Holz, um Gemüse anzusetzen. Zudem stellen wir auf einer kleinen Fläche einen Frühbeetaufsatz auf. Die Erträge sind spärlich, wenn nicht mit grossem Aufwand gegossen wird. Zudem steht der Raumanspruch für Gemüse in keinem Verhältnis zum Nutzen. Der Ertrag aus einem Hochbeet reicht für keine Woche. Es muss einfachere Wege zur Selbstversorgung geben, sonst gehen wir lieber im Ökoladen einkaufen, was letztlich viel einfacher und kostengünstiger ist..
Ideal scheint das Hochbeet lediglich für Wintergemüse. So kann es über den Sommer hinweg mit Abfall und Kompost gefüllt werden, der im Winter durch die Verrottung Wärme erzeugt und Nährstoffe liefert.
Das zweite Projekt Richtung Selbstversorgung waren eigene Hühner. Ein isolierter Stall mit gedecktem Auslauf und eine grössere Umzäunung als Freilaufgelände.
Damit die Tiere genügend Wasser haben, wenn wir im Sommer mal eine Woche abwesend sind, haben wir eine kleines Biotop teilintegriert. Damit die wasserreinigenden Pflanzen nicht alle abgerupft werden, haben wir nur einen kleineren Teil in den Hof hineingezogen.
Ein Gockel aus dem Nachwuchs hat sich nicht mit dem Herr der Herde vertragen. Es kam zum blutigen Kampf. Für uns gab es dann einen Sonntagsbraten. Allerdings würden wir nie mehr selbst vor Ort schlachten. Das ausgelaufene Blut hat den Fuchs angelockt - und wir haben die ganze Herde verloren. Leider blieb es nicht bei diesem einen Angriff. Wir haben dann den grossen Auslauf verkleinert und mit 50 Meter Elektrozaun versehen. Seitherhaben wir Ruhe und hoffen, dass das so bleibt.
Doch dann war da noch der Habicht, der gerne zum Hühnerrupfen vorbeikam. Selbst flatternde Bänder schienen ihn nur für eine kurze Weile abzuhalten. Jetzt haben wir eine lebensechte Nachbildung seines natürlichen Feindes, eine Eule, aufgestellt. Bis jetzt blieb er fern.
Schwierige Hanglage, karger Boden
Die Hanglage unseres Grundstücks ist recht steil. Um ein paar Gartenbeete anlegen zu können, hiess es mit Pickel und Schaufel kleine Ebenen zu schaffen, also zu Terrassieren. Wir nutzten dazu Gabionen, die wir mit Steinen aus dem Aushub sowie dem See füllen konnten. Der Vorteil: Ein Heim für zahlreiche Eidechsen, welche auf Schneckenjagd gehen.
Wir pflanzten ein paar Bäumchen. Auch mal um zusehen, was überhakupt gedeiht. Die Bodenqualität scheint nicht optimal. Eine Geröllhalde mit Lehm und etwas Erde überzogen, kaum Bodenorganismen.
Das Apfelbäumchen konnten wir nach einem Jahr aus dem Boden ziehen und als Gehstock nutzen. Der Wurzelballen wurde von den Feldmäusen komplett abgefressen. Seither nutzen wir bei Neupflanzungen ein Drahtgeflecht als Wurzelschutz.